LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Ein Ausnahmetalent im Sprint

Artikel aus dem Höchster Kreisblatt vom 31.12.2011:

Für Steffen Trenk geht ein erfolgreiches Jahr zu Ende, nun ergeben sich bei seinem neuen Verein LG Eintracht Frankfurt gute Perspektiven für den Sprinter. Foto: Görlitz


Steffen Trenk wurde deutscher Meister und führt die Bestenliste an – Wechsel zu Eintracht Frankfurt

Schneller als der Schwalbacher lief 2011 in Deutschland kein anderer B-Jugendlicher über die 400 Meter

Schwalbach. Für Steffen Trenk geht ein erfolgreiches Jahr zu Ende, nun ergeben sich bei seinem neuen Verein LG Eintracht Frankfurt gute Perspektiven für den Sprinter. Foto: GörlitzFür Steffen Trenk geht ein erfolgreiches Jahr zu Ende, nun ergeben sich bei seinem neuen Verein LG Eintracht Frankfurt gute Perspektiven für den Sprinter. Foto: Görlitz48,61 Sekunden. Das war das Maß der Dinge in diesem Jahr. Damit steht Steffen Trenk in der Bestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ganz oben. Und nicht nur das. In Jena wurde er außerdem zur Freude seiner Trainerin Sabine Müller von der LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain deutscher B-Jugend-Meister. In 48,73 Sekunden blieb er dabei nur knapp über seiner neuen Bestmarke, die im Jahr zuvor noch bei 50,46 Sekunden gestanden hatte.

Der große Leistungssprung kommt nicht von ungefähr, glaubt der junge Mann, der die zwölfte Klasse der Albert-Einstein-Schule besucht. Zum einen seien andere Trainingsreize gesetzt worden, erzählt der talentierte Athlet, noch wichtiger aber sei gewesen, dass er das erste Mal verletzungsfrei durch den Winter gekommen war. In den Jahren zuvor habe es Probleme gegeben. Die könnten auch mit dem Wachstum zu tun gehabt haben, denn der 17-Jährige misst mittlerweile 1,93 Meter.

Mit dem neuen Jahr kommen zwei große Veränderungen auf Steffen Trenk zu: Er steigt in die Altersklasse der A-Jugend auf, und er startet künftig für die LG Eintracht Frankfurt. Eine logische Entwicklung, erklärt der ehrgeizige Schwalbacher. Seinen neuen Trainer Daniel Limburger kennt Trenk aus dem Landeskader-Training. "Bei der LG Eintracht Frankfurt gehöre ich einer Trainingsgruppe an. Ich muss nicht mehr allein knüppeln, sondern kann auch mal im Windschatten hinterherlaufen", sagt der 400-m-Läufer, der in Wettkämpfen gerne auch mal die 200 Meter in Angriff nimmt. Ganz abgesehen davon, dass er sich an den stärkeren Läufern seiner neuen Trainingsgruppe, zu der auch Kamghe Gaba (Deutscher 400-m-Meister 2010) gehört, orientieren kann. Ein wichtiger Aspekt für einen Läufer, der seine Zeit verbessern möchte.

Das hat auch Steffen Trenk 2012 vor. Sein Ziel: "Unter 48 Sekunden laufen." Das sei notwendig, um sich den nächsten sportlichen Traum zu erfüllen: die Teilnahme an der U 20-Weltmeisterschaft Mitte Juli in Barcelona. Gerne würde Steffen Trenk dort in der deutschen 4x400-m-Staffel stehen. Wie es ist, das Nationaltrikot zu tragen, durfte er im Sommer erleben, als er bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen in Trabzon (Türkei) die Silbermedaille über 400 Meter der U 18 gewann. "Mein größtes Erlebnis bisher", sagt Trenk. Der Auftritt im deutschen Dress hat Lust auf mehr gemacht, gibt er zu und scherzt: "Das war wie der Knochen, der dem Hund hingeworfen wird."

Für weitere solcher Erlebnisse nimmt Steffen Trenk den hohen Trainingsaufwand gerne in Kauf. Obwohl sein Fokus nicht auf der Hallensaison liegt, trainiert er jetzt – in den Ferien – täglich. Wenn die Schule wieder läuft, absolviert er vier bis fünf Trainingseinheiten in der Woche. Die Trainingsinhalte: Kurzsprint, Tempohärte, Ausdauer, Krafttraining und Dauerläufe im Wald. "Es macht nicht immer Spaß, aber das Endprodukt nach jeder Saison zählt. Es ist gut zu sehen: Man hat fast jeden Tag gelitten, aber es hat sich ausgezahlt", erzählt der junge Athlet. Für 2011 gilt das besonders. "Das war definitiv das bisher erfolgreichste Jahr", sagt Steffen Trenk. kes (kes)
FM