LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

Team DM Senioren – LG W 30/35-Nonett auf Endkampfkurs mit Rest-Fragezeichen

Die W 30/35-Frauschaft der LG BSN hatte in der Qualifikation zur Team DM Senioren in diesem Jahr nur einen Schuss frei, um sich für den Endkampf im September in Baunatal zu qualifizieren. An diesem Endkampf nehmen die bis zum Schlusstermin 2. Juli 2018 punktbesten 6 Mannschaften der deutschen Rangliste 2018 teil.

Am letzten Freitagabend (15.6.18) war nun die Stunde der Wahrheit am heimischen Sauerborn gekommen. Aus Termingründen gab und würde es keinen weiteren Wettkampf für unsere Damen geben. Aber die 9-köpfige Truppe, die ja bekanntlich im letzten Jahr beim Endkampf in Kevelaer die Bronzemedaille gewonnen hatte, entledigte sich mit Bravour der Herausforderung und schob sich mit 6.442 Punkten an die 4. Stelle der Rangliste. Natürlich können aber andere Mannschaften noch bis zum 2. Juli Versuche starten, sich als eine der ersten 6 Mannschaften zu qualifizieren. Bis dahin heißt es Warten (darum das Rest-Fragezeichen). Aber ein toller Wettkampf mit einer tollen Punktzahl hat die Frauen-Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gebracht und alle sind optimistisch, dass es wieder klappt mit der Endkampfteilnahme.

Es war eine großartige Mannschaftsleistung. Initiatorin Anne Reuschenbach hatte den Wettkampf organisiert und mit der StG Untermain (DJK Hattersheim, TV Okriftel, TuS Kelsterbach) war ein weiteres Team am Start, mit dem gemeinsam um die Punkte gerungen wurde. Denn nicht die Platzierung, die Punktzahl war das Entscheidende. Dafür hatte die LG BSN ein neunköpfiges Team zusammengebracht - Anne Raabe, Sabine Müller, Franziska Zirnig, Anne Reuschenbach, Daniela Schulz-Ertner, Vanessa Lemence, Margret Göttnauer, Sarah Schraub und Petra El-Alamy liefen 100m, 800m und eine 4x100m Staffel, sprangen Weit und Hoch, stießen die Kugel und warfen den Diskus mit gleichmäßig guten Resultaten. Alle zusammen punkteten und punkteten und punkteten – bis eben die 6.442 Punkte zusammenkamen. Die StG Untermain kam am Ende auf insgesamt 5.465 Punkte. Das wird leider nicht für den Endkampf reichen.

Es war wie gesagt eine „geschlossene Mannschaftsleistung“ (wie es im Fachjargon einer anderen, eher ballorientierten Sportart heißt) unserer LG-Damen. Deshalb wird hier auch auf Einzelergebnisse verzichtet. Wer sich dafür interessiert, sei auf die einschlägigen Ergebnislisten verwiesen.

Eine Leistung soll allerdings trotzdem herausgestellt werden. Sarah Schraub sprang im Hochsprung mit 1,40m PB und schob sich damit auf Platz 9 der Vereinsbestenliste (nein, nicht bei den Seniorinnen – bei den Frauen!). Und noch etwas war dabei bemerkenswert. Sie sprang im guten alten Schersprungstil. Die Älteren unter uns werden sich noch an den Straddle oder Bauchwälzer oder Rollsprung erinnern. Aber die ganz Alten, zu denen nun inzwischen auch der Chronist zählt (jedenfalls diesbezüglich), erinnern sich an den Schersprung, bei dem die Latte mit aufrechtem Oberkörper überquert wird, wobei das der Latte nächste Bein gestreckt nach oben geschleudert wird. Die Rumänin Jolanda Balas gewann 1960 und auch noch 1964 die Goldmedaille mit einer verfeinerten Version des Schersprungs. Und ihr Weltrekord von 1,91m (auch im Schersprung wohlgemerkt!) hatte bis 1971 Bestand, ehe er erst von Ilona Gusenbauer (Österreich - im Straddle-Stil) und später von Ulrike Meyfahrt (im Fosbury-Flop-Stil bei Olympia 1972 in München) gebrochen wurde.

Aber zurück zum Abend am Sauerborn. Auch so ein Wettkampf muss natürlich allen formalen Anforderungen entsprechen – Ausschreibung, Einhaltung der Wettkampfregeln, odnungsmäßig besetzte Kampfgerichte, Verbandsaufsicht. Und so sollen auch mal all die guten Geister drumherum gewürdigt werden. Brigitte Lemence führte die Wettkampflisten, Peter Conrad, Thomas Turek, Jörg Kruse, Altmeister Helmut Heret (Kampfrichter seit 40 Jahren!)und Werner Göttnauer als Kampfrichter und Helfer, Christian Müller gab den Starter. Dazu gesellte sich punktuell Klaus Herber, Seniorenwart im Kreisverband, der die StG Unterrmain betreute, aber auch überall da half, wo es notwendig war. Axel Rücker, der Kreisvorsitzende, war auch da, er hatte die Verbandsaufsicht.
Und während der Wettbewerbe waren hier und da sogar Anfeuerungsrufe (eine Disziplin, in der die LG BSN insgesamt noch Luft nach oben hat) der jüngeren AthletInnen zu hören, die gleichzeitig ihren normalen Trainingsabend hatten.

Ein Defizit soll allerdings auch nicht verschwiegen werden. Wie schon im vergangenen Jahr fiel auch diesmal wieder die elektronische Zeitmeßanlage aus technischen Gründen aus. Diese Peinlichkeit muss sich die LG BSN beim nächsten Anlauf ersparen. Es muss möglich sein, derartige Wettkämpfe auch in dieser Hinsicht mit dem heutigen Standard durchzuführen.

FM