LG Bad Soden / Neuenhain

Leichtathletik

400m – eine der Trümpfe der LG BSN

Silke Dittombée wurde in diesem Jahr Hessenmeisterin bei den Frauen, in der gerade veröffentlichten DLV-Bestenliste 2014 belegt sie Platz 34 (wie übrigens auch über 200m) und lief neuen Kreisrekord (55,20 in Rehlingen); Kai Strauch belegte im Endlauf der deutschen U 18-Meisterschaften den 7. Rang, in der DLV-BL wird er auf Platz 23 geführt; die Staffel der w U 20 (N. Heidrich, J. Koß, Victoria Bruckert, P. Wendt) holte in Hessen die Silbermedaille, sie landet in der DLV-BL auf Platz 32 (und auf Platz 50 bei den Frauen) und Natascha Seifert wurde bei Hessenmeisterschaften zweimal Vierte – der gemeinsame Nenner ist die 400m Strecke, die in diesem Jahr einmal mehr für große Erfolge der LG sorgte.

Silke, Kai und Natascha konnten 2014 sich noch weitere Male in 400m-Siegerlisten eintragen – Silke belegte bei den Süddeutschen Meisterschaften die Plätze 6 (Halle) und 4 und wurde hessische Vizemeisterin in der Halle; Kai holte Bronze bei den Hessischen, wurde Regional- und Kreismeister und lief bei den Süddeutschen auf Platz 7 ein; Natascha war noch zweimal bei den Süddeutschen platziert: 6. (U 23) und 7. (Frauen) und sie ist noch A-Jugend. Abgerundet wird die Bilanz durch einen 5. Platz der m U 20 Staffel (Milan Zengeler, Gaétan Langlois-Meurinne, Luis Cuadrado und Kai Strauch - mit Vereinsrekord), durch einen 6. Platz von Alex Lierke (M) bei den Hessischen und den Kreismeistertitel von Eileen Müller (eigentlich Mittelstrecklerin) bei den Frauen und Jörn Kämpken (eigentlich Zehnkämpfer bei den Männern).

Damit setzte sich eine Entwicklung fort, die in jüngerer Zeit im Jahre 2009 einsetzte und bis heute große Erfolge zeitigte. In diesem Jahr trat die TSG Sulzbach der LG bei und Ellise Meyer betrat in ihrem ersten B-Jugend-Jahr die Szene. Während Silke Pufahl (wie sie damals noch hieß) in jenem Jahr noch nicht die Stadionrunde lief, setzte Ellise gleich in ihrem zweiten 400m-Lauf ein erstes Ausrufungszeichen – nur knapp geschlagen holte sie sich bei den hessischen Hallenmeisterschaften in Hanau die Silbermedaille. Im Freien kam Rang 4. dazu, vor allem aber eine Bronzemedaille über 400m Hürden (und Platz 6. bei der A-Jugend). Die Zeit von 65,50 bedeutete gleichzeitig Kreisrekord und die Quali für die Deutschen Meisterschaften. Dort kam dann leider in Rhede nach einem schweren Sturz schon im Vorlauf das Aus.

Schon im Winter hatte sich Ellise weitgehend erholt und wurde 2010 erneut hessische Vizemeisterin der B-Jugend in der Halle. Im Freien kam dann eine weitere Silbermedaille bei den Hessischen dazu, bevor dann bei der A-Jugend mit dem Titel einer Hessenmeisterin in Neu-Isenburg der große Wurf gelang. Auf dem Weg dorthin lief sie mit 59,39 als erste MTK-Jugendliche unter 60 sec, was Kreisrekord bedeutete. Als erste weibliche Athletin wurde sie in diesem Jahr dann auch MTK-„Leichtathletin des Jahres“. Über die Hürden ging sie in jenem Jahr nicht, dafür stand nach langer Zeit mal wieder eine 4x400m Jugendstaffel auf dem Wettkampfprogramm. Mit Victoria Becker, Clara Steinebach und Lena Naumann holte sie sich die Silbermedaille bei den hessischen Meisterschaften in Steinbach. Obwohl das Quartett dabei die Norm für die Deutschen Titelkämpfe schaffte, kam eine Teilnahme dort aus Termingründen leider nicht zustande. Die Freiluftsaison ging dann mit einem Paukenschlag bei den Süddeutschen Meisterschaften in Schwäbisch-Gmünd zu Ende. Völlig überraschend stürmte Steffen Trenk das Podium und holte sich die Silbermedaille bei der B-Jugend. Noch nicht so beachtet hatte er sich Anfang der Saison die Kreismeisterschaft geholt wie auch die beiden A-Jugendlichen Clara Steinebach und Oliver Meyer sowie Ellise Meyer. Aber, jetzt erinnerten wir uns, dass Steffen in seinem letzten Schülerjahr 2009 Hessenmeister über die 300m geworden war (und 3. über 300m Hürden) – eine gute Ausgangsposition für die 100m längere Stadionrunde. Silke Pufahl beließ es noch bei einer Hallenkreismeisterschaft, aber sie lief sich schon mal warm.

Und Steffen machte in 2011 weiter, wo er 2010 aufgehört hatte. Es war sein Jahr und es brachte ihm seinen bisher größten Erfolg in seiner Karriere – er wurde Deutscher Meister in der B-Jugend. Es war dabei auch der erste Deutsche Meistertitel für einen Jugendlichen der LG. Er begann das Jahr mit einem Hessentitel in der Halle, gefolgt von der Regionalmeisterschaft im Freien. Sieg bei der großen Kurpfalz-Gala in Weinheim mit neuem Kreisrekord war der nächste Meilenstein. Ein erneuter Kreisrekord (48,61) brachte ihm bei der DLV-Juniorengala in Schweinfurth das Ticket zu den europäischen Jugendspielen in Trabzon (Türkei), wo er eine glänzende Silbermedaille gewann. Dass er dann bei den deutschen Meisterschaften in Jena ganz souverän nationaler Titelträger wurde, überraschte dann schon nicht mehr. Ein anschließender Sieg bei den Süddeutschen Meisterschaften rundete eine einmalige, grandiose Saison ab. Und wie bei Ellise in 2010 gab es auch am Jahresende mit der Auszeichnung zum MTK-„Leichtathleten des Jahres“ die wohlverdiente Würdigung.
Das Jahr brachte aber noch weitere Höhepunkte auf der Stadionrunde. Schon früh im Jahr, als hierzulande noch die Hallensaison lief, holt sich Ellise Meyer im fernen Melbourne (AUS), wo sie den Winter als Austauschschülerin verbrachte, den Kreisrekord der weibl. Jugend A. 59,59 lief sie bei den Victorian Open und war damit auch in dieser Alterskategorie die erste MTK-Läuferin, die die Schallmauer der 60 Sek. durchbrach. Ihren Kreisrekord bei der B-Jugend verlor sie dann bei den Kreismeisterschaften an Lena Naumann (59,13), aber er blieb ja in der LG. Ellise holte sich später dann die Plätze 5 (A-Jugend) und 7 (Frauen) bei den Hessenmeisterschaften. In 2011 nahm dann auch Silke Pufahl die 400m ernsthaft in Angriff. Kreismeistertitel in der Halle und im Freien bildeten den Auftakt. Der Höhepunkt kam dann bei den Süddeutschen Meisterschaften, wo sie – nachdem sie bei den Hessischen die 200m lief (und Meisterin wurde!) – mit dem neuen Kreisrekord von 56,37 die silberne Medaille umgehängt bekam.
Aber auch kollektiv schlugen die Damen zu. Silke und Ellise lieferten zusammen mit Lara Hartmann, Sarah Urban und Eileen Müller denkwürdige Staffelrennen ab. Mit 3:54,07 pulverisierten die Staffel in Wehrheim ihren eigenen, erst bei der Bahneröffnung aufgestellten Kreisrekord um mehr als 11 Sekunden, was nicht nur Platz 2 bei den Hessenmeisterschaften, sondern auch die Quali für die Deutschen Meisterschaften in Kassel. bedeutete. Hier kam das Quartett auf einen hervorragenden 8. Platz. Dazwischen lag noch ein 5. Platz bei den deutschen Juniorenmeisterschaften in Bremen.

2012 – und wieder wurde eine 400m-Läuferin „Leichtathletin des Jahres“. Silke Pufahl stieg jetzt richtig in die Strecke ein – Kreismeisterin, Regionalmeisterin, Hessenmeisterin, 3x den eigenen Kreisrekord verbessert (auf 55,52), dazu noch ein 2. Platz in der Halle bei den hessischen Titelkämpfen, Platz 4 bei den deutschen Hochschulmeisterschaften, ein Endlaufplatz bei den süddeutschen Hallenmeisterschaften (auf den sie dann verzichtete) und ein ehrenvoller Vorlauf bei den deutschen Meisterschaften. Ein grandioses Jahr für sie, noch abgerundet durch tolle Erfolge außerhalb der Stadionrunde – d.h. nicht ganz: die 4x100m Staffel der Frauen wurde auch Hessenmeisterin (neben Silke noch die beiden Naumann-Schwestern und E. Meyer).
Eine 4x400m Staffel war es auch, die für einen großen Paukenschlag sorgte. Diesmal die weibliche A-Jugendstaffel. 3:58,24 - gelaufen bei der hoch überlegen gewonnenen Hessenmeisterschaft in Wetzlar - bedeuteten nicht nur neuen Kreisrekord, sondern auch die Normerfüllung für die Deutschen. Ellise Meyer, Denise Wagemans, Friederike Preyer und Lena Naumann holten im Mai Gold in Wetzlar und zogen bei den Deutschen Meisterschaften Mitte Juni in Wattenscheid in den Endlauf ein. Mit Natascha Seifert für Friederike (Abiball!) im Endlauf einen Tag später lieferte das Quartett inmitten all der Großvereine aus Köln, Dortmund, Leverkusen,, München eine eindrucksvolle Vorstellung und lief mit 3:56,17 nicht nur auf einen fast schon sensationellen 6. Platz, sondern auch erneut Kreisrekord und die drittbeste jemals in Hessen von einer weiblichen Jugendstaffel gelaufene Zeit.
Aber auch das war noch nicht alles. Erst nahm Lena Naumann Ellise den in Melbourne gelaufenen A-Jgd-Kreisrekord ab, dann holte Ellise sich ihn wieder (59,06 in Weinheim) und verbesserte ihn dann später erneut - auf 58,60. Damit erfüllt sie die DM-Norm, musste dann aber in Mönchen-Gladbach krankheitsgeschädigt im Vorlauf die Segel streichen. Vorher standen noch eine Bronzemedaille (Halle) und eine Silbermedaille bei den Hessenmeisterschaften zu Buche. Nach zwei Jahren Pause versuchte sie sich wieder über die kräftezehrende Stadionrunde mit 10 Hürden. Erst ein 4. Platz bei den Hessenmeisterschaften und dann eine richtig glänzend schimmernde Bronzemedaille bei den süddeutschen U 23-Meisterschaften in Heilbronn. Eine aussichtslos scheinende Aufholjagd brachte ihr buchstäblich auf der Ziellinie noch den Sprung aufs Podium – 64,79 bedeuteten überdies neuen Kreisrekord (der alte hatte immerhin 27 Jahre Bestand – Cora Kraft, auch eine LG-Athletin). Auch diese Zeit bedeutete DM-Norm und daneben Platz 34 in der DLV-Bestenliste.
Und weitere schöne Resultate in 2012 unterstreichen die überragende Bedeutung dieser so schönen, aber ungeheuer harten Strecke für die LG: Eileen Müller (Halle) und Fabius Hobler (B-Jgd) wurden Kreismeister, Denise Wagemans 3. bei den hessischen B-Jugendtitelkämpfen, Friederike Preyer (U 20), Fabius Hobler und Alex Lierke (M) wurden 6. bzw. 8 in Hessen, Natascha, Friederike und Eileen wurden jeweils 3. bei den Regionalmeisterschaften.

2013 brachte dann eine gewisse Zäsur. Lara Hartmann und Sarah Urban, die so viele tolle Staffelrennen gelaufen waren, hatten sich schon in 2012 stärker ihrem Studium gewidmet und waren jetzt nicht mehr dabei. Lena Naumann und Friederike Preyer zogen an ihre neuen Studienorte (Lena war dann auch für ihen neuen Verein LT DSHS Köln sehr erfolgreich), Ellise Meyer legte eine Quasi-Pause ein und konzentrierte sich auf ihr Abitur,danach zog auch sie aus Studiengründen weg (jetzt USC Freiburg). Denise Wagemans wechseltes aus schulischen Gründen nach Wiesbaden. Steffen Trenk war schon 2012 zu Eintracht Frankfurt gewechselt, litt dort aber immer wieder unter Verletzungen. Seit 2014 startet er wieder für die LG. Und auch Silke Pufahl trat kürzer – ein Auslandssemester, ihre Heirat (jetzt Silke Dittombée), kleinere Verletzungen. So rückten dann die Jüngeren langsam in den Blickpunkt, aus dem aber Silke natürlich nicht verschwunden war, aber sie hielt es in jenem Jahr eher mit den kurzen Sprints. Immerhin wurde sie noch 6. bei den deutschen Hochschulmeisterschaften in der Halle.
Die besten Resultate erzielten Natascha Seifert (U 18-B-Jgd) mit einer Bronzemedaille sowie die 4x400m Staffel (A-Jugend/U 20) mit einer Silbermedaille bei der bei den hessischen Meisterschaften. Julia Koss, Ann Kathrin van Halem, Viktoria Hofherr gehörten alle noch der B-Jugend an, Viktoria Bruckert gar noch der Schülerklasse. Alex Lierke (M) wurde Kreismeister und belegte bei den Hessischen Platz 6 in der Halle und 8 im Freien.

Wie eingangs erwähnt, ging es dann in 2014 wieder deutlich nach oben. Auch 2015 wird aller Voraussicht nach wieder ein Wettkampfjahr, in dem sich die jüngeren und die Älteren die Meriten teilen werden – Staffeln inklusive. Einen ersten Fingerzeig gaben die Männer beim letzten Wettkampf der Saison beim heimischen Flutlichtabend in Sulzbach, als mit Heinrich Löher, Steffen Trenk, Kai Strauch und Alex Lierke erstmals seit langem wieder eine konkurrenzfähige Männerstaffel die vier Stadionrunden in Angriff nahmen und sich mit 3:31,35 (mit viel, viel Luft nach oben) an die 2. Stelle der ewigen Vereinsbestenliste setzten.

Bilanzieren wir die Jahre 2009 bis 2014 einmal stichpunktartig und additiv, dann sieht die Erfolgsbilanz so aus:

• 1 deutsche Meisterschaft und die Plätze 5, 6, 7 und 8 bei den nationalen Titelkämpfen
• 5 Titel und 14 Podiumsplätze bei Hessenmeisterschaften (dazu noch 5 vierte Plätze)
• 1 Meisterschaft und je 1x Silber und Bronze sowie noch 2 vierte Plätze bei süddeutschen Meisterschaften
• 3 regionale Rhein-Main -Titel und dazu 4x Bronze sowie schließlich
• 15 Kreismeistertitel nebst 4 MTK- Silber- und 4 Bronzemedaillen
• Eine ganze Reihe weiterer Endkampfplätze bei diversen Meisterschaften
• 15 Kreisrekorde zwischen 2009 und 2014


Das Bild wäre nicht ganz vollständig, wenn wir nicht noch kurz die 300m Strecke ansprechen würden. Sie wird bei Meisterschafen nur von W/M 15 gelaufen – entsprechend wenige Resultate gibt es da. Aber als Übergang vom Schüler- zum U 18-Langsprint ist sie hier und da ganz gut geeignet. Steffen Trenk erwähnten wir schon, Silke Pufahl war (als sie noch für die TSG Sulzbach startete) Hessenmeisterin, Lena Nauman war Kreismeisterin (mit Kreisrekord) und 4. bei den Hessen- bzw. 3. bei Regionalmeisterschaften. Und alles überragend in 2014 war jetzt Milan Zengeler – er wurde Kreis-, Regional und schließlich Hessenmeister. Er qualifizierte sich für die Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften und er wurde in die Hessenauswahl berufen. Er ist ein erfolgreicher Mehrkämpfer. Im nächsten Jahr wird er in die U 18 aufrücken. Dort wird dann die 400m die offizielle Strecke im Wettkampfprogramm sein – wer weiß, wohin dann seine Reise gehen wird?

Und wo kommen all die Erfolge her? Wie so vieles andere fallen sie nicht vom Himmel. Neben einem gewissen Grundtalent ist für die 400m hartes, systematisches Training unabdingbar. Und hier haben sich Sabine und Christian Müller sowie Jochen Dittombée die allergrößten Verdienste als Trainer erworben. Alle drei früher selbst erfolgreiche Aktive – sie stehen mit viel, Geduld, viel Methodik und Einfühlungsvermögen, viel Planung und Organisation hinter all den Erfolgen – Ihnen ein großes, großes Dankeschön. Mögen sie noch viele Läuferinnen und Läufer für die Strecke begeistern und sie dahin führen, wo die oben erwähnten schon so oft waren – auf die schnellen Stadionrunden und auf die Podeste!

FM